Der Selbsthilfestollen Himmelsleiter und Övelgönne

Bericht an das Bauamt 7 vom 1. März 1945

Bauamt 7
Hochbau
Hbg.-Altona, den 1. März 1945

An das
Luftschutzbauamt
Hamburg
Steinstr. 27

Betr.: Selbsthilfestollen Himmelsleiter und Övelgönne 40/46

Bei dem Luftangriff am 24. Februar 1945 zwischen 12 und 13 Uhr wurde die Gegend zwischen Schulberg und Himmelsleiter in Övelgönne in der die o.a. Stollenbauten liegen, schwer betroffen. Bei der örtlichen Besichtigung gleich nach dem Luftangriff wurde folgendes festgestellt:

1) Der Stollen, dessen Durchstich bis auf ca. 5 m noch nicht erfolgte, war von den Schutzsuchenden voll besetzt. Die auf der Skizze M 1: 1000 verzeichneten Einschläge haben weder den Insassen noch dem Stollenbau geschadet. Die Überdeckung am Quergang beträgt ca. 12 m. Die Insassen haben wenig von dem Angriff gespürt. Der linke Stollenzugang ist seitlich leicht gedrückt. Die Häuser 95, 94, 93 sind vollkommen zerstört. Die Besucher des Stollens haben nach dieser Feuerprobe großes Vertrauen zu ihrem Bau.

Durch die Zerstörung des Hauptwasserrohres, 0,80 m Durchmesser, auf der Flottbeker Chaussee wurde durch das herabstürzende Wasser der Hang über dem linken Zugang heruntergerissen, die Schlammassen schlemmten den linken Zugang bis zu 3/4 Höhe des Stollens und in ca. 15 m Tiefe voll. Dieses geschah aber erst nach dem Angriff. Die Arbeiten zur Freimachung des linken Zugangs sind bereits in Angriff genommen.

2) Der Stollenbau Övelgönne 40/46 erhielt einen Bombentreffer dicht neben dem Lüftungsrohr auf dem Stichstollen (siehe Skizze). Auch hier haben die Insassen nichts gespürt und der Bau ist vollkommen heil geblieben. Die Überdeckung beträgt an dieser Stelle ca. 12 m. Die zwei weiteren Einschläge lagen in großer Entfernung von den Stollenbauten.

…(unleserlich)…
Kreissachbearbeiter