Die Stiftungsurkunde der am 13.01.1745 gegründeten „Lootsen-Brüderschaft“ haben unterschrieben: Johann Heitmann und Peter Benit als Älterleute, Reimert Bähr und Johann Claßen Wulff senior als Beisitzer sowie rund 45 weitere Seeleute.
Wilhelm Strauß, geboren in Stargard (Pommern) war „Ortschirurgus“. Er entwarf die ersten Statuten der Brüderschaft und war auch ihr Protokollführer. Vermutlich hatte er als „Schirurgus“ auf Walfischfängern gefahren, war also ein „befahrener“ Mann.
Fast alle Lotsen betrieben auch das Fischergewerbe. Bei vielen war es der Haupterwerb. Dies scheint nach der Gründung der Brüderschaft zu Streitigkeiten geführt zu haben, denn 1762 erließ der dänische König eine „Lootsen-Ordonnanz“ für die Herrschaft Pinneberg (In Schleswig und Holstein regierte bis 1864 der dänische König). Sie sah eine Elblotsengesellschaft mit 30 „ordinären“ Lotsen mit vollem Lotsengeld und ohne Fischereirecht sowie 30 „extraordinäre Gehülfslootsen“ mit höchstens halbem Lotsengeld zum Behalt aber mit Fischereirecht vor. Zum „Lootsen-Capitän“ wurde Johann Wulff ernannt.
Da kein Nachfolger bestellt wurde, hat sich das System des „Lootsen-Capitäns“ wohl nicht bewährt. 1768 wurden die alten Statuten mit einigen Änderungen von der Regierung bestätigt. Die Lotsen wählten wieder Älterleute und Beisitzer aus Ihrer Mitte.
Vorstehende Angaben enthält das Buch:
„Neumühlen und Oevelgönne, historische Skizzen“ aus dem Jahr 1895 von Wilhelm Volckens