In Memoriam

In Erinnerung an bekannte und weniger bekannte Bewohner Övelgönnes und Neumühlens: Elblotsen, Kapitäne & Cap Horniers, Schriftsteller & Hobby-Forscher

Charles Bähr

Charles Bähr

06.01.1879 – 14.02.1956

Seit 1690 siedelten Charles Bährs Vorfahren in Neumühlen und Övelgönne. „Onkel Schally“ war Elblotse vom 01.06.1916 bis zum 31.12.1951. Mit seinem Tod erlosch der Name “Bähr” in Övelgönne, den er in der achten Generation getragen hatte.

In dem Buch Övelgönne-Neumühlen. Ein Bilderbogen von Hildegard und Christel Hudemann (Hans Christians Verlag, Hamburg, 1972) ist Charles Bähr ein eigenes Kapitel gewidmet. Er selbst ist Verfasser einiger Gedichte über Övelgönne und dessen Bewohner.

Heinrich Brüllau

Heinrich Brüllau

14.12.1886 – 26.08.1967

Heinrich Brüllau lebte Jahrzehnte in Övelgönne und war vom 18.04.1927 bis zum 31.12.1956 fast 30 Jahre als Elblotse tätig. Als 1. Offizier des deutschen Schiffes Oberschlesien und Führer eines Rettungsbootes gelang es Heinrich Brüllau, am 23.01.1925 im Sturm die Mannschaft des sinkenden italienischen Schiffes Ernesto G. zu retten. Für diese Tat erhielt er vom italienischen Marineminister eine Rettungsmedaille.

Henry Krey

Henry Krey

29.07.1914 – 25.05.2003

Henry Krey is geboren und gestorben in Neumühlen, 1918 – 1969 wohnte er in Övelgönne.

Er war gelernter Schriftsetzer und ein Hobby-Forscher aus Leidenschaft. Akkurat und penibel sammelte und bewahrte er Alles, was er über Övelgönne und Neumühlen in Erfahrung bringen konnte.

Wir haben Herrn Krey sehr viel zu verdanken und erinnern uns stets mit großer Wertschätzung an ihn.

Georg Lührs

Georg Lührs

28.02.1879 – 09.03.1952

Georg Wilhelm Lührs war siebtes Kind des Elblotsen Hinrich Lührs und Bruder von Willy Lührs. Er war Kapitän und Elblotse (seit 22.01.1920) aus Övelgönne.

Sein letztes Schiff lotste Georg Lührs mit 73 Jahren, drei Tage vor seinem Ableben (“We fohrt, bit we umfallt”). Als Kapitän des Schiffes Gretchen Müller verließ er Ende Juli 1914, gewarnt durch seinen englischen Makler, wenige Stunden vor Ausbruch des 1. Weltkriegs bei Nacht und Nebel einen englischen Hafen und brachte das vom Reeder schon verloren geglaubte Schiff sicher nach Deutschland zurück.

Willy Lührs

Willy Lührs

19.06.1888 – 12.08.1905

Willy Lührs starb durch ein Unglücksfall an Bord der Hamburger Bark Dorade in der Nähe von Cap Horn

Keine Rose steht am Grabe,
keine Blume ziert den Weg.
Nur des Meeres wilde Wogen
rollen über meinen Willy hinweg.

(Mutter, Louise Wilhelmine Charlotte geb. Bähre)

Ernst Milde

29.01.1914 – 15.11.1947

Der Schiffsoffizier Ernst Milde wohnte seit seiner Heirat im Februar 1940 in Oevelgönne. Er hat an der Seefahrtschule Altona am 10.03.1938 die Prüfung zum Seesteuermann auf großer Fahrt und am 09.04.1941 die Prüfung zum Kapitän auf großer Fahrt jeweils mit Auszeichnung bestanden.

Im 2. Weltkrieg war er u.a. 1. Offizier auf dem Frachter Lasbek und überlebte am 26.04.1944 dessen Versenkung durch britische Flugzeuge. Nach dem Krieg fuhr er zuerst auf einem Fischdampfer, dann als 1.Offizier auf dem Motorschiff Segeberg (Reederei: Knöhr & Burchard Nfl., Hamburg). Dieses Schiff ist mit seiner 9 Mann Besatzung seit dem 15.11.1947 auf einer Reise von Southhampton nach Rotterdamm verschollen. Der Seeamtspruch lautet „mutmaßlicher Untergang durch Minentreffer“.

Max Sidow

Max Sidow

21.03.1897 – 10.12.1965

Max Sido war Lyriker, Erzähler, Rundfunkautor und Theaterkritiker. Er lebte seit 1939 in Övelgönne.

Veröffentlichungen u.a.: Die goldenen Kammern (Gedichte), 1921, Hass (Novellen), 1927, Das kleine Leben (Gedichte), 1931, Requiem (Gedichte), 1947, Die großen Liebenden (1952), Der edle Herr von Ossenkopp, 1963, Hamburger Anthologie (Lyrik), 1965

Wilhelm Siemsen

Wilhelm Siemsen

10.01.1906 – 15.03.1982

Wilhem Siemsen, Kapitän und Cap Hornier, war vom 01.02.1939 bis zum 31.01.1971 Seelotse und lange Ausbildungsleiter der Lotsenanwärter. Er lebte im Elternhaus in Övelgönne. Bereits seine Vorfahren fuhren zur See und wurden später Lotsen.